Wissenschaftliches

Zwei Dinge machen eine glückliche Beziehung aus!

 

Die “Gescheiterten” sahen auf den ersten Blick in den Interviews ruhig aus, aber die Physiologie, die von den Elektroden gemessen wurde, erzählte eine andere Geschichte. Ihre Herzfrequenz war schnell, die Schweißdrüsen aktiv, und die Durchblutung stark.

Die “Gescheiterte” zeigten alle Anzeichen von Erregung und befanden sich in ihren Beziehungen körperlich im Kampf oder Fluchtmodus. Ein Gespräch neben ihrem Ehepartner war für ihren Körper, als würde ein Säbelzahntiger daneben sitzen.

Auch wenn sie sich über angenehme oder über Allerwelts-Themen unterhielten.

 

Die “Erfolgreichen” hingegen zeigten in den Gesprächen eine geringe physiologische Erregung. Sie fühlten sich ruhig und verbunden, was sich in warmem und liebevollem Verhalten ihrem Partner gegenüber ausdrückte, auch wenn sie angegriffen wurden.

 

Um herauszufinden, wie Paare eine Kultur von Liebe und Nähe aufbauten, wurde in einem Experiment beobachtet wie Paare miteinander alltägliche Dinge wie Kochen, Aufräumen, Musik hören, Essen und Kommunizieren bewerkstelligten.

 

Während des Tages machten die Partner ihrem Gegenüber sogenannte “bids” (“Gesprächsangebote”). Ein Vogelliebhaber würde zu seiner Frau beispielsweise sagen: “Schau was dort für ein schöner Finke am Balkon sitzt.” Hier ging es ihm nicht primär um den Vogel, sondern darum, Kontakt mit seiner Frau aufzunehmen und ein Zeichen von Interesse oder Zuwendung zu erhalten.

 

Die Frau hatte jetzt zwei Möglichkeiten: Sie konnte sich ihrem Mann nun “annähern” oder sich “abwenden”.

Die erste Gruppe zeigte Interesse am Partner und stiegen auf das Thema (wenn auch nur kurz) ein.

Letztere gingen entweder gar nicht auf ihren Partner ein, oder reagierten mit unfreundlichen Aussagen wie “störe mich nicht immer, ich lese”.

 

Die Reaktion auf diese “bids” bzw. “Gesprächsangebote” hat einen signifikanten Einfluss auf den Erfolg der Ehe. Gescheiterte Ehen haben in ihren Gesprächen diese “bids” in nur 33 % der Fälle angenommen. Paare, die auch nach sechs Jahren eine erfolgreiche Ehe führten, sind hingegen in 87 % der Fälle auf ihr Gegenüber eingegangen.

Anhand von Beobachtungen wie dieser, war es möglich, den Erfolg einer Beziehung mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 % vorauszusagen. Erfolgreiche Paare bauen die Kultur der Wertschätzung und des gegenseitigen Respekts sehr bewusst auf. Die Gescheiterten hingegen warten nur auf einen Fehler des Partners.

 

Diese “Freundlichkeit und Güte” ist allerdings auch mit Arbeit verbunden und muss wie ein Muskel trainiert werden. “Wenn der Partner den Bedarf zur Interaktion hat und man müde und gestresst vom Tag ist, dann ist es ein Zeichen von Großzügigkeit, wenn man sich ihm dennoch bei einem „Gesprächsangebot“ zuwendet. Die schwierigste Herausforderung ist es, diese Güte auch in einem Streit nicht zu verlieren.

 

 

Quelle: „supermed“, s. unter „Partnerschaft“,

„Wissenschaft: 2 Dinge machen eine glückliche Beziehung aus“,  Artikel vom 24/02/2015

http://www.supermed.at